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Corona Bohei - Leben und Sterben mit Corona

Corona - man mag es eigentlich gar nicht mehr hören. Wäre da nicht das ständige Bombardement mit den neuesten Informationen diesbezüglich; Neue Infektionszahlen, mehr Tote, neue Impf-Regelungen, neue Welle, neuer Lockdown. Wir befinden uns in einer Spirale und ein Ende ist nicht in Sicht. Oder vielleicht doch? Immer wieder macht die Politik Hoffnung, dass es nach den nächsten Feiertagen, den nächsten Ferien oder spätestens dann im Sommer oder halt doch erst nächstes Jahr besser wird. Experimente werden gestartet und, wer hätte das erwartet, die Inzidenzen steigen in ungeahnte Höhe und die nächste Welle ist da.


Zugegeben, die Politik hat ein Problem. Sie müssen die wirtschaftlichen Interessen von Bund und Länder unter einen Hut mit den Interessen der Bevölkerung (also z.B. sowas wie das nackte Überleben) bringen. Eigentlich dürfte das ja nicht so sein, denn wir leben ja in einer Demokratie, wo es um den Willen des Volkes und nicht um den der Wirtschaft geht. Aber wer noch immer glaubt, dass wir in einer Demokratie leben, dem ist beim besten Willen nicht zu helfen. 


Unser aktuelles System dürfte eher eine Korporatokratie entsprechen, denn das Band darf nie stehen bleiben, die schon fast heilige Autoindustrie ist nunmal der Motor der Gesellschaft. Einen harten Lockdown, selbst wenn es nur um einen einzigen Tag geht, ist offensichtlich nicht kurzfristig umsetzbar. Das gilt selbst dann, wenn es um das Leben von tausenden von Menschen geht. Dabei muss man ”tausende” stark einschränken. Primär werden aktuell die Alten und Schwachen geschützt, denen man noch ein paar mehr Jahre als SPD- oder CDU-Wähler bescheren möchte. Das ist natürlich wichtig, um den Status Quo aufrecht zu erhalten. 


Die wirklich Leidtragenden sind die Menschen mittleren Alters, die aufgrund von Spätfolgen noch jahrelang ihre Freude an Corona haben werden. Aber diese Leute sind eben nicht Risikogruppe, sondern haben gute Überlebenschancen - egal was für ein Leben das sein mag, das da noch kommt. Sei's drum, wer will schon ewig leben? Sicherlich nicht diejenigen, die aktuell einen Job mit mittleren bis hohen Einkommen haben. Denn all die Geschenke, welche die Politik gerade macht, werden diesen Menschen in den kommenden Jahren aus der Tasche gezogen werden. Die Superreichen haben ihre Mittel gut genug versteckt, dass niemand ran kommt, bei den ärmeren ist nichts zu holen - wer also wird wohl all diese Kosten tragen?


Aber gehen wir mal einen Schritt weg von der Politik. Wer kennt heute noch die aktuell gültigen Regelungen für ihren/seinen Landkreis? Irgendwas mit Maske, also nehmen wir die mal mit. Wenn man dann irgendwo rein geht setzt man sie auf. Dass man die Maske bereits beim Aussteigen aus dem Auto auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt tragen muss, weiß schon kaum jemand. Sicherheitsabstand von 1,5 Meter, oder waren es doch 2 Meter, muss nicht eingehalten werden, wenn man eine Maske trägt, oder vielleicht doch? In Düsseldorf darf man in der Innenstadt nicht stehen bleiben (sog. Verweilverbot) andernorts darf man hingegen beim stehenbleiben die Maske abnehmen, um z.B. etwas zu Essen oder zu Trinken. Mein Tipp: Nehmt euch ein Beispiel an den Angestellten des Supermarkts, die in Dreiergruppen laut schwatzend den kompletten Gang blockieren und grimmig schauen, wenn man sich in 2 Meter Abstand hinstellt und wartet bis sie die Durchfahrt räumen. Oder man nehme ein Beispiel an dem netten Gentleman, der hinter den Kassen auf seinem Reinigungsfahrzeug in wahnwitziger Geschwindigkeit und mit 30cm Abstand zur Rush Hour um die Leute herum kurvt. Nun, man darf das alles eben nicht zu ernst nehmen. Es handelt sich ja nur um eine globale Pandemie und die Politik wird das schon irgendwie regeln.


Wir lassen uns jetzt einfach alle impfen. Also würden wir tun, wenn es genug Impfstoff geben würde. Hauptsache in Deutschland sind bald alle geimpft und wir können endlich wieder in den Urlaub fliegen. Dass der Anteil von 80% geimpften Personen nicht etwa in Deutschland oder Europa ausreicht, sonder weltweit erreicht werden muss, scheint ein immer wieder gerne unter den Tisch gekehrter Fakt zu sein. Dank der Globalisierung und Reisewut von vielen Menschen ist das im Angesicht der ständig neuen Virusmutationen eher als ein Minimum zu betrachten, als das Ziel in unerreichbarer Ferne, das es ist.


Eventuell müssen wir uns einfach damit abfinden, dass Corona hier ist, um zu bleiben. Vielleicht müssen wir damit leben, dass wir zusätzlich zur Grippeimpfung nun jedes Jahr eine Corona-Impfung bekommen werden. Vielleicht müssen wir wieder lernen, dass wir nicht unsterblich sind und, dass ein bisschen weniger Weltbevölkerung vielleicht auch etwas positives sein kann, unabhängig davon wie nachvollziehbar schlimm individuelle Verluste sein mögen.


Das oder wir machen einfach zu - also - alles - und so richtig. Für zwei Wochen - Einfach Schicht. Niemand arbeitet, nichts hat offen und es gibt eine Ausgangssperre für alle. Es darf auch niemand besucht werden und draußen darf man alleine sein, aber mehr nicht. Dann wären wir binnen zwei Wochen auf einem gesunden Niveau von Inzidenz. Leider geht das nicht, denn offensichtlich ist jahrelanges rumgeeier besser, als mal zwei Wochen Pause.


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